Gruselig: Wintersmog in Stuttgart - und das in Zeiten von Corona!

 đŸŠ Tschilp!

Ja, was hat denn das mit Corona zu tun?

Im Ärzteblatt vom 12.Januar 2022 wird etwas Alarmierendes berichtet:  Die Luftverschmutzung erhöht die Coronagefahr.  

Und nun betrachten wir mal die gegenwĂ€rtige Luftsituation in Stuttgart. Das Umweltbundesamt hat hohe Stickstoffdioxidwerte in Stuttgart an der Pragstraße gemessen. Die Feinstaubwerte sind anscheinend nicht so wichtig, die lassen sie mal vorsorglich weg.

Interessant sind die beruhigenden Gesundheitshinweise. Und Pollenflug im Januar? 

Hier die Quelle:   www.umweltbundesamt.de/daten/luft/luftdaten/luftqualitaet/eJzrWJSSuMrIwMhI18BQ19B0UUnmIiOjRXmpCxYVlyyxNDU2XJziVgRXYGCxOCUkH1l9bhXbotzkpsU5iSWnHTxXzXvVKHd8cU5e-mkHlXMuDp8sZgMArBAlRA==

Stuttgart Pragstraße (DEBW242)
LuftqualitĂ€t: MĂ€ĂŸig
Lage: stĂ€dtisch Verkehr ?
Schadstoffkonzentrationen
Icon fĂŒr mĂ€ĂŸig Stickstoffdioxid (NO₂):
44 ”g/m³
Icon fĂŒr keine Daten Feinstaub (PM₁₀):
-
Icon fĂŒr keine Daten Ozon (O₃):
-
Gesundheitshinweise und Empfehlungen:
Kurzfristige nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit sind unwahrscheinlich. Allerdings können Effekte durch Luftschadstoffkombinationen und bei langfristiger Einwirkung des Einzelstoffes nicht ausgeschlossen werden. ZusÀtzliche Reize, z.B. ausgelöst durch Pollenflug, können die Wirkung der Luftschadstoffe verstÀrken, so dass Effekte bei empfindlichen Personengruppen (z.B. Asthmatikern) wahrscheinlicher werden.


 

Kurz zum Vergleich, ebenfalls auf der Homepage des Umweltbundesamtes: 

Grenzwerte Stickstoffdioxid

Außenluft:

Als Langzeitgrenzwert gilt fĂŒr Stickstoffdioxid ein Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (ÎŒg/m³). Die Stickstoffdioxid-Konzentration wird kontinuierlich ĂŒber das gesamte Kalenderjahr gemessen und darf im Jahresmittel 40 ÎŒg/m³ nicht ĂŒberschreiten.


Kaum Wind, kalte Luft am Boden, stabiles Hochdruckgebiet, Talkessellage, die Schadstoffe bleiben in den unteren Luftschichten und bilden durch chemische Reaktionen auch noch weitere giftige Verbindungen. Und jetzt noch das: FeinstĂ€ube verbinden sich mit dem Coronavirus.  

Aber Reaktion von der Politik? Nichts, einfach nichts. In den ARD/ZDF-Medien? DiesbezĂŒglich Totenstille. 

Dann frage ich als Spatz ganz ungeniert:

Wo bleiben Restriktionen fĂŒrs Autofahren,  wenn die Luft so schlecht ist und sogar die GefĂ€hrlichkeit eines Virus erhöhen kann?

 Ach, stimmt ja! Fast hĂ€tt ich es vergessen: Viele dĂŒrfen gar nicht mehr mit dem Bus und der Bahn ungetestet fahren und da die Teststationen nicht gerade an allen Haltestellen eingerichtet sind, fĂ€hrt man - sofern man  hat -  mit seinem eigenen Vehikel, das meistens immer noch einen Verbrennermotor hat. Wenn die Exekutive das jetzt auch noch verbietet, dann werden die Leute vielleicht richtig sauer.... 

Verdammt und zugenĂ€ht, dann tut doch mal etwas dafĂŒr, dass die Luft in Stuttgart nicht zur giftigsten von ganz Deutschland gehört! Ihr könntet das wie so vieles ganz einfach dem Virus in die Schuhe schieben! 


MedizinStudie: Luftverschmutzung erhöht AnfĂ€lligkeit fĂŒr COVID-19

Medizin

Studie: Luftverschmutzung erhöht AnfĂ€lligkeit fĂŒr COVID-19

Mittwoch, 12. Januar 2022

/saurav005, stock.adobe.com

Varese/Lombardei – Einwohner der oberitalienischen Stadt Varese, die in Straßen mit erhöhten Luft­schadstoffen wohnen, sind in den ersten beiden Epidemiewellen hĂ€ufiger an COVID-19 erkrankt als Bewohner mit einer besseren AußenluftqualitĂ€t.

Die in Occupational and Environmental Medicine (2022; DOI: 10.1136/oemed-2021-107833) veröf­fentlichten Ergebnisse bestĂ€tigen frĂŒhere Befunden aus anderen Orten und mit anderen Krankheits­erregern.

Feinstaub und Stickoxide gehören zu den hĂ€ufig unterschĂ€tzten Risikofaktoren fĂŒr Krankheiten, da sie weder sichtbar noch unmittelbar spĂŒrbar sind. Die EuropĂ€ische Umweltagentur schĂ€tzt jedoch, dass 2018 in Europa 417.000 vorzeitige TodesfĂ€lle auf Feinstaub (PM2,5), 55.000 TodesfĂ€lle auf Stickstoffdioxid (NO2) und 20.600 TodesfĂ€lle auf Ozon (O3) zurĂŒckzufĂŒhren waren. Die Luftschadstoffe erhöhen zum einen die AnfĂ€lligkeit fĂŒr Atemwegserkrankungen. Zum anderen steigt das Risiko von Infektionen, weil Feinstaub ein Transportvehikel fĂŒr Viren ist.

Der Zusammenhang ist in der Vergangenheit unter anderem fĂŒr die Masern beobachtet worden. In Lanzhou, einer Industriestadt im Norden Chinas mit einer starken Luftverschmutzung, steigen die Erkrankungszahlen schneller, wenn die Belastung durch SO2, NO2, PM10 erhöht ist (Environmental Science and Pollution Research, 2020; DOI: 10.1007/s11356-020-07903-4).

Dass Coronaviren hier keine Ausnahme machen, zeigte sich bei der Epidemie von SARS-CoV-1. Die Case-Fatality-Rate war 2002/3 in den StĂ€dten mit einer hohen Luftverschmutzung wie Peking oder Tianjin höher als in der sĂŒdostchinesischen Provinz Guangdong (Environmental Health, 2003; DOI: 10.1186/1476-069X-2-15).

Auch fĂŒr COVID-19 wurde eine Assoziation beschrieben. So stieg das Erkrankungsrisiko fĂŒr Teilnehmer der UK Biobank-Studie in England mit jeder Zunahme des PM2,5-Werts um 1 ”g/m3 um 12 % an (Environmental Pollution, 2021; DOI: 10.1016/j.envpol.2020.115859).

Ein Team um Marco Ferrario von der UniversitĂ€t Insubrien in Varese hat jetzt die Situation in der nordita­lienischen Stadt mit etwa 60.000 Einwohnern untersucht. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz liegt am Fuß der Alpen im nördlichen Bereich der Po-Ebene, der Region mit der schlechtesten Luftquali­tĂ€t Europas.

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