Bildungsgipfel März 2023 zu dritt

 🐦Tschilp!

Bildungsgipfel in einer Bildungslandschaft oder das Synonym für: nichts.


Ein Bildungsgipfel auf einem ganz flachen Hügel. Zu langweilig, dachten sich die Eulen. Wir haben Wichtigeres zu tun!

Uns laufen die Mäuse davon, wenn wir ständig den Nachwuchs hudern…

Aber irgendwie kam das nicht gut an. Also wurde ein Brief an die Bundesministerin für Bildung geschrieben. Das Ende des Briefes wurde aus Datenschutzgründen etwas verkürzt. Daher das abrupte Ende. 

Erstaunlich, wie schnell 100 000 000 000 Euronen für Dinge bereitgestellt werden, die eher weniger mit der Pflege des Nachwuchses zu tun haben, und beschämend, wie transusig bei jungen Menschen agiert wird. 

Voilà:

 

Sehr geehrte Frau Ministerin, 


wir Lehrer*innen hier in Baden -Württemberg sind entsetzt und enttäuscht über die mangelnde Resonanz im Bundeskabinett zum Thema Schule und darüber, dass in diesem Land die wertvollste Ressource Bildung mit Füßen getreten wird.
Minister*innen arbeiten im Auftrag der Bürger*innen und sind somit verpflichtet, gute Arbeit zu erbringen. Wir bezahlen sie dafür mit unseren Steuergeldern. Daher erwarten wir auch gute Arbeit! 

Meine Generation hat den „Lehrerüberschuss“ miterlebt, wir standen auf der Straße und  mussten Alternativen suchen. Teure Lehrerausbildung für nichts.
Da hätte man Teamteaching einrichten, innovative Unterrichtskonzepte entwickeln, die Lehrerreserve aufstocken können. Stattdessen wurden wir gesellschaftlich und ökonomisch für nutzlos befunden.

5 PHs wurden geschlossen. Drei im Süden und 2 im Osten. Kein Wunder, dass Lehrer* innen fehlen. Die Bevölkerungszahl ist deutlich angewachsen, aber eben die Zahl der Lehrer*innen nicht. Was für eine offensichtliche Diskrepanz. 

Warum werden sie nicht wieder aktiviert? Warum fordern Sie nicht die Errichtung neuer PHs? Man müsste sie nicht mal neu bauen! Die Gebäude existieren ja noch!

Warum setzen Sie sich nicht für eine intelligente Ausstattung der Schulen mit Sozialarbeiter* innen, Schulpsycholog*innen, Gärtner*innen, Ärzt*innen, Sportphysiotherapeut*innen ein? Mittlerweile sind unsere Kinder physisch und psychisch so geschädigt, dass wir an den Schulen nicht nur Lehrer benötigen. 

Das Drama in Freudenberg und weitere, wo mittlerweile Kinder in extremer Weise straffällig werden, zeigen uns, dass unsere Kinder deutlich mehr Fürsorge, Zuwendung, Gespräche und  Methoden der Konfliktbearbeitung benötigen. 

Die Kinder werden mit Endzeitszenarien überfrachtet und belastet, mit dem Konsum martialischer Videospiele psychisch systematisch zerstört und wir schauen tatenlos zu. Von der Mangelernährung ganz zu schweigen. 

Wir sind fassungslos über das mangelnde Interesse der Bildungspolitiker*innen in diesem Land. 

Wir fordern Sie auf, mit den besten Köpfen der Pädagogik ein Bildungskonzept bundesweit aufzubauen, das zukunftsweisend ist. Wir haben die Laborschule in Bielefeld, die Universität in Jena, die Schule für Erwachsene in Berlin, die Robert-Bosch-Stiftung, die Montessori-Vereinigung, die Waldorfschulen, nutzen Sie diese Ressourcen. Vielleicht erwarten Ihre Kolleg*innen  gute Ideen und Konzepte an einem Bildungsgipfel.....


Die Verfasserin des Briefes an die Ministerin für Familie und Bildung Bettina Stark-Watzinger   stellt sich im Brief am Ende vor und fordert die Ministerin zu einer Antwort auf, die im Blog veröffentlicht werden darf. 
 
Vielleicht lichtet sich die gruftige Bildungslandschaft doch noch an manchen Stellen. 
Es ist ein Trauerspiel.
 
 
🐦 Tschilp!







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